Der Mensch im Mittelpunkt, nicht das Symptom
Neulich saß ein Patient am Ende unserer ergotherapeutischen Sitzung vor mir und fragte mit besorgter Miene: „Bin ich ein schwieriger Fall?“ Diese Frage hat mich sehr beschäftigt, denn sie zeigt, wie stark wir uns manchmal auf unsere vermeintlichen „Schwächen“ konzentrieren. Doch für mich gibt es keine schwierigen Fälle. Ich behandle keine Symptome, keine „Fälle“, sondern Menschen – mit all ihren Facetten, ihrer Geschichte und ihren Gefühlen.
Die Lebensgeschichte hinter den Symptomen
Jeder von uns trägt eine einzigartige Lebensgeschichte in sich, die sich in unseren Gedanken, Gefühlen und manchmal auch in körperlichen Symptomen widerspiegelt. In meiner Arbeit als Ergotherapeutin und Gesundheitscoach ist es mir wichtig, den Menschen als Ganzes zu sehen. Es geht nicht darum, nach Schema F eine Diagnose zu behandeln. Stattdessen lege ich den Fokus darauf, die tieferliegenden Zusammenhänge zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu finden, die auf Dich persönlich zugeschnitten sind.
Mut und Selbstvertrauen: Schlüssel zur Heilung
Es erfordert Mut, sich in einer Therapie zu öffnen und von den eigenen Ängsten, Sorgen und Erlebnissen zu berichten. Dieses Vertrauen ist der erste Schritt zur Heilung. Manche Patienten zögern, sich zu öffnen, aus Angst, als „schwieriger Fall“ abgestempelt zu werden. Doch genau dieses Offenbaren der eigenen Geschichte ist essenziell, um eine ganzheitliche Heilung zu ermöglichen.
Vielleicht fragst Du Dich, warum Menschen überhaupt den Schritt wagen, sich Hilfe zu holen. Meistens ist es der Leidensdruck, der sie antreibt – das Gefühl, dass etwas nicht stimmt und dass sie alleine nicht weiterkommen. Aber auch der Wunsch nach Veränderung und ein tiefes Bedürfnis nach Verständnis spielen eine große Rolle. Hier kommt das Selbstvertrauen ins Spiel: Zu erkennen, dass man es wert ist, sich Hilfe zu holen, ist ein wichtiger Meilenstein.
Der Einfluss von Selbstwert und Selbstwahrnehmung
Unser Selbstwertgefühl beeinflusst maßgeblich, wie wir uns selbst und unsere Fähigkeiten sehen. Häufig neigen wir dazu, uns auf unsere „Fehler“ zu fokussieren und uns dadurch selbst zu blockieren. Doch was wäre, wenn Du lernen könntest, Dich selbst so anzunehmen, wie Du bist? Was wäre, wenn Du erkennen könntest, dass in Dir eine unendliche Stärke und ein großes Potenzial steckt?
In der Therapie arbeite ich genau an diesem Punkt: Dich zu ermutigen, Dich selbst zu sehen – und zwar in einem positiven Licht. Denn negatives Denken prägt nicht nur unsere Psyche, sondern wirkt sich letztendlich auch auf unseren Körper aus. Hier setzt die ganzheitliche Behandlung an, die Ergotherapie und Coaching in meinem Ansatz verbinden. Gemeinsam arbeiten wir daran, Deine Selbstwahrnehmung zu stärken und Dich wieder in Balance zu bringen.
Ergänzend möchte ich dir sehr das Buch „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ von Jorge Bucay empfehlen – mit vielen inspirierenden Kurzgeschichten zum Aufwecken.
Warum positives Denken der Schlüssel ist
Es ist leider allzu menschlich, dass wir uns oft auf das Negative fokussieren. Dieser negative Blick auf uns selbst ist jedoch ein Trugbild, das unsere Sicht auf die Realität verzerrt. In meiner Arbeit erlebe ich immer wieder, wie Patienten sich selbst in einem viel zu kritischen Licht sehen, wie das Patientenbeispiel oben. Doch genau hier liegt der Schlüssel: Wenn Du beginnst, Dich positiv wahrzunehmen und Deinen eigenen Wert zu erkennen, beginnt ein Wandel – sowohl mental als auch körperlich.
Lass uns gemeinsam diesen Weg gehen, hin zu einer positiven Selbstwahrnehmung und einem neuen Selbstvertrauen. Denn Du bist mehr als die Summe Deiner Symptome – Du bist ein einzigartiger Mensch mit einer kraftvollen Geschichte, die es wert ist, gehört zu werden.